Familienurlaub in Corona-Zeiten

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Kategorien: Eltern & Kind, Ratgeber

Familienurlaub in Corona-Zeiten

Welche Möglichkeiten gibt es für Familienurlaub in Corona-Zeiten? (Stand: 08.07.2020)

Das Jahr 2020 wird allen in Erinnerung bleiben, denn als normal kann dank Corona (Covid-19) nahezu nichts bezeichnet werden. Kontaktsperren, Maskenpflicht, und noch einiges mehr, machen nicht nur Erwachsenen, sondern besonders auch den Kindern zu schaffen. Nicht nur, dass sie monatelang ihre Freunde im Kindergarten und der Schule nicht sehen konnten, auch die Urlaubsplanung verläuft nach anderen Regeln.

Während mittlerweile die weltweiten Reisewarnungen zum Teil aufgehoben wurden, stellen sich Eltern die Frage, wie die Kinder in den Ferien zu bespaßen sind. Während viele Erwachsene in Deutschland bleiben, entscheidet sich eine Mehrzahl den Flieger zu nehmen und ins Ausland zu jetten. Zu den Staaten der Europäischen Union, die Urlauber aufnehmen, gehören beispielsweise Großbritannien, Island, die Schweiz oder Liechtenstein.

Alternativen zum Ausland

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bleibt in diesem Jahr in Deutschland, es gibt diverse Möglichkeiten mit Kindern einen schönen Urlaub zu verbringen. Eine davon wäre ein Campingplatz, egal ob im Zelt oder mit dem Wohnmobil. Campingplätze gibt es in nahezu sämtlichen Regionen, spezielle Highlights für Kinder sind aber natürlich Plätze, die Besonderes zu bieten haben: außergewöhnliche Unterkunftsarten wie Blockhäuser, Tipis oder sogar ein Baumhaus. Camping bedeutet auf jeden Fall: Flexibilität und Naturverbundenheit.

Auch Zoos, Wildparks oder Museen haben ihre Türen wieder geöffnet. Natürlich bieten sich spontane Möglichkeiten an wie eine Schnitzeljagd oder eine Reise ins nächste Waldbad. Wie wäre es statt Familienurlaub in Corona-Zeiten mit einer Sightseeing-Tour durch die eigene Stadt? Langweilig? Das muss nicht sein, denn pfiffige Eltern können es durchaus schaffen, diese Tour spannend und lehrreich zu gestalten.

Angst vor einer zweiten Welle?

Natürlich geht jeder Mensch mit seiner Angst anders um. Die einen sind übervorsichtig, während die anderen alles nicht so ernst zu nehmen scheinen. Fakt ist: die Pandemie stellt jeden vor gewisse An- und Herausforderungen die es zu bewältigen gilt.

Einigen Experten zufolge ist im Herbst mit einer zweiten Corona-Welle zu rechnen, andere angesehene Virologen sind der Auffassung, dass der Herbst keine zweite Welle bringen wird, sondern das lediglich mit einem Wiederaufflammen zu rechnen sein wird.

Bei diesem Kriterium spielt das Wetter eine maßgebliche Rolle, denn laut Untersuchungen mindern höhere Temperaturen die Gefahr durch das Virus. Experten mutmaßen, dass es wahrscheinlich zu Hotspot-Ausbrüchen kommen kann, auch mit Personen, die ihren eigenen Krankheitsverlauf nicht einmal mitbekommen.

Urlaub trotz Corona – billig oder teuer?

Einer Studie zufolge müssen Urlauber in Deutschland mehr Geld auf den Tisch legen, als in anderen Jahren. Der Grund liegt auf der Hand, denn während viele noch nicht wussten, ob sie überhaupt in den Urlaub fahren können, hat viele gleich gebucht, als etliche Reisewarnungen aufgehoben wurden.

Für Familienurlaub in Corona-Zeiten ist an Nord- und Ostsee ist kaum noch ein Zimmer zu bekommen und wenn ist dies in der Regel um mindestens 30 % teurer als vor der Pandemie. Es gibt jedoch auch Städte, darunter zum Beispiel Nürnberg und Kiel, bei denen eine Nacht im Durchschnitt weniger kostet, als vor Corona.

Teurer wird es auf auf den Balearen, Touristen müssen mit mehr als 19 % Erhöhungen rechnen. Günstiger wird Gran Canaria, hier sinken die Preise um 10% und auch Teneriffa kann angesteuert werden, die Kosten sinken um mehr als die Hälfte des Vorjahres.

Sichere Planung kaum möglich

Eine sichere Urlaubsplanung für das Jahr 2020 ist kaum möglich und wenn, dann relativ schwierig zu meistern. Reisen im Inland gibt es mit Einschränkungen, bei Auslandsreisen hängt es vom eigentlichen Reiseziel ab. Diejenigen, die sich unsicher sind, können sich mit dem auswärtigen Amt in Verbindung setzen, hier wird zudem informiert, welche Einschränkungen im jeweiligen Land vorliegen.

Dass das Corona Virus einen erheblichen Einfluss auf den Sommerurlaub hat, ist unweigerlich Fakt. Durch Einreisebeschränkungen sind die Menschen bei der Wahl eines Urlaubsziels nicht nur deutlich eingeschränkt, hinzu kommt die Angst nach genügend Hygiene und anderen Vorschriften. Eine Flucht vor der hiesigen Situation ist also kaum möglich. Für alle anderen, die sich ein Jahr ohne Auslandsaufenthalt nicht vorstellen können, ist sicheres Reisen laut Tourismusforscher möglich. Allerdings müssen sich die Personen ohne Wenn und Aber an sämtliche Regeln und Maßnahmen halten.

Die meisten Menschen jedoch wollen in diesem Jahr mit dem Auto in den Urlaub. Hoffen wir einfach mal, dass der Urlaub nicht im Stau auf der Autobahn endet.

Marco Breitenstein Mediator, Dozent, Verfahrensbeistand
Marco Breitenstein

Marco Breitenstein ist Vormund und Verfahrensbeistand an vielen Amtsgerichten in Hessen und Rheinland-Pfalz. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind die systemisch-lösungsorientierte Arbeit in hochkonflikthaften Familiensystemen und im Umfeld psychischer Erkrankungen oder Beeinträchtigungen.

Als Dozent und Speaker ist Marco Breitenstein vermittelt er bundesweit sein Wissen in den Bereichen Kinderschutz, Prävention und insbesondere seine Expertise in Umgangsangelegenheiten sowie Trennungsbegleitung.