Mediation2024-10-23T07:37:11+01:00

Vertragen statt verklagen

Bei einer Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Parteien sind die Fronten schnell verhärtet. Statt einer außergerichtlichen Lösungsfindung kommt es häufig zu einem handfesten Streit, den die Konfliktparteien selbst nicht mehr lösen können. Bevor im schlimmsten Fall ein Richter entscheiden muss, hilft ein Mediator / Mediatoren-Team bzw. eine Mediation.

An dieser Stelle setzen wir mit dem vertraulichen und strukturierten Verfahren der Mediation an. Ziel der Mediation ist die konstruktive Beilegung eines Konflikts zwischen zwei Parteien mit Hilfe eines neutralen Dritten, dem sogenannten Mediator, der zwischen den Konfliktparteien vermittelt.

Mediation als Chance verstehen und nutzen

Ein zertifizierter Mediator versteht sich als Kontrollinstanz, die über die Einhaltung der strukturellen Vorgehensweise bei der Mediation wacht, und für ein respektvolles und konstruktives Miteinander sorgt. Es gehört nicht zu seinen Aufgaben, inhaltliche Entscheidungen zu treffen oder für die Interessen einer Konfliktpartei einzutreten. Als Mediator verpflichtet man sich zu einer neutralen Haltung, ergreift also keine Partei, sondern lenkt lediglich die Geschicke der Konfliktlösung.

Grundlegendes Charakteristikum der Mediation ist das Konzept der Freiwilligkeit. Das heißt: Beide Konfliktparteien müssen dem Verfahren der Mediation aus freien Stücken zustimmen und gewillt sein, gemeinsam mit den Mediatoren eine Lösung zu finden.

Die Mediation als Konfliktlösungsverfahren findet übrigens in den unterschiedlichsten Bereichen wie der Wirtschaft und Politik, aber auch bei Streit zwischen Nachbarn und Scheidungen Anwendung. Bei einem Mediator (Mediatoren-Team) handelt es sich immer um einen methodisch und fachlich geschulten Verfahrensbegleiter, dessen Aufgabe darin besteht, die Konfliktparteien bei der friedlichen Lösungsfindung und Einigung zu unterstützen.

Erklärtes Ziel jeder Mediation ist eine Win-win-Situation für beide Konfliktparteien, also eine Lösung, bei der zwar Kompromisse eingegangen werden müssen, die aber die Interessen beider Parteien zufriedenstellt und ihnen in der Zukunft eine wertschätzende Kommunikation ermöglicht. Üblicherweise dauert eine Sitzung ca. 60 bis 90 Minuten. In größeren Settings oder Business-Mediationen wird empfohlen, ein Team von mind. zwei Mediatoren einzusetzen, dies ist aber auch bei zum Beispiel bei Familienmediationen üblich. Wie viele Sitzungen bis zu einer Einigung nötig sind, hängt von dem Konflikt als solchem und den Konfliktparteien ab, im Vorgespräch kann der Mediator den Zeitaufwand für das Verfahren abschätzen.

Ablauf einer Mediation

Lassen Sie uns ins Gespräch kommen

In einem ersten Gespräch erhalten Sie unverbindlich und kostenfrei eine erste neutrale Einschätzung zum Konflikt. In einem zweiten Telefonat nehme ich Kontakt mit dem Konfliktpartner auf, stelle mich und meine Arbeit vor und versichere meine Allparteilichkeit („Neutralität“). Wird mir die Bereitschaft zu einer Mediation signalisiert vereinbaren wir ein ausführliches, gemeinsames Vorgespräch mit allen Parteien. Die Kosten werden in der Regel auf die Konfliktparteien aufgeteilt, es sind aber auch individuelle Vereinbarungen möglich.

Der gute Einstieg in die Mediation

Sitzen alle Parteien an einem Tisch ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Mediation schon getan, sie alle möchten lange und teure Gerichtsprozesse vermeiden und streben eine einvernehmliche, schnelle Lösung an. 

Gemeinsam klären wir nun die nächsten Schritte: Wie funktioniert eine Mediation? Wieviele Sitzungen oder Stunden werden nötig sein? Was kostet das alles? Sie erhalten auf diese und alle weiteren Fragen eine klare Antwort, das Vorgespräch sorgt für einen guten Einstieg in die Mediation und bringt alle Parteien auf den gleichen Wissensstand. 

Ein Prozess mit festen Regeln

Der Rahmen einer Mediation wird vom Mediator vorgegeben, dies ist die feste Basis einer professionellen Konfliktklärung. Es gibt hier im Wesentlichen drei Regeln:

  1. Jeder Beteiligte ist für den Erfolg mitverantwortlich
  2. Jeder spricht für sich selbst
  3. Jeder erhält ausreichend Zeit

In jedem Moment wird Vertraulichkeit garantiert, denn nur auf einer vertrauensvollen Basis ist eine einvernehmliche Lösung möglich. Zu beginn wird es eine sehr strukturierte und moderierte Gesprächsführung geben, im Laufe des Prozesses lernen Sie verschiedene Techniken kennen und der Prozess wird offener.

Klare Sicht behalten und den Konflikt beleuchten

Ein wichtiger Schritt in einer erfolgreichen Mediation ist die Interessensklärung. Alle Parteien stellen ihre Positionen vor und schildern ihre Bedürfnisse, Wünsche und Empfindungen rund um den Konflikt.

Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Bedürfnisse der Gegenpartei, denn die Wahrnehmung ist hier oft belastet und verzerrt. Zu jeder Zeit haben Sie meine volle Unterstützung, der Konflikt wird für alle Seiten vollumfänglich transparent. Wir geben nun den einzelnen Konfliktbausteinen eine Gewichtung und legen die Reihenfolge fest, in welcher wir die Themen abarbeiten.

Den Konflikt stoppen und auf die Lösung zusteuern

Ein Perspektivenwechsel ist das Geheimnis, einen Konflikt wirklich umfassend zu verstehen, der Standpunkt bestimmt die Sichtweise. Gemeinsam beleuchten wir die Gründe der Gegenseite, versuchen das Verhalten nachzuvollziehen und zu verstehen. Wir gehen den Konflikten nicht aus dem Weg, sondern suchen Lösungsmöglichkeiten, bei diesem Prozess begleite ich Sie und moderiere diese schwierige Phase. Im Anschluss folgt die nächste Stufe: das Entwickeln von Lösungen.

Gemeinsam ein neues Fundament schaffen

Ihre kreativen Ideen bringen wir an die Oberfläche und lassen daraus Fundamente für die Zukunft entstehen. Wie soll künftige Zusammenarbeit aussehen? Die Zukunft beginnt im Kopf. Und das ist bei der Mediation nicht anders. Deswegen werden Sie jetzt kreativ. Als Mediator bringe ich Sie zu einem gemeinsamen Brainstorming. Dabei schaffen die früheren Konfliktparteien einen möglichst großen Pool von Lösungsmöglichkeiten.

Jetzt werden Sie aktiv: Ideen werden gesammelt, konkretisiert, dann geordnet und auf Tauglichkeit geprüft. Ein Prozess, bei dem beide Parteien oft Neuland beschreiten. Die Parteien entwickeln Lösungsoptionen, hinter denen sie selbst voll und ganz stehen können. So entsteht das Fundament für eine gemeinsame Zukunft, so wachsen Spielräume künftiger Zusammenarbeit. Sie sind die Basis für einen Konsens und ein Miteinander, bei dem es nur Gewinner gibt.

Ein sehr spannender Part in der Mediation: Man hat das „Tal der Tränen“ erfolgreich gemeinsam durchschritten. Es wird deutlich, dass es Lösungen gibt, die alle Parteien gemeinsam tragen können. Finden sich noch vereinzelt Steine bis zum Ziel, so werden diese jetzt aus dem Weg geräumt.

Die künftige Marschroute wird besiegelt

In einer schriftlichen Mediationsvereinbarung werden die Ergebnisse festgehalten, ich begleite Sie bei diesem Neubeginn. Gemeinsam legen wir Maßnahmen fest und geben einen klar definierten Rahmen vor. Auf dieser neuen Basis starten Sie gemeinsam einen neuen Weg, parallel stehe ich Ihnen für eine „Feinjustierung“ nach wie vor beratend und moderierend zur Seite. Sollten weitere Konflikte auftauchen oder alte Verhaltensmuster doch noch einmal Grund zu Streitigkeiten geben stehe ich als Mediator weiterhin zur Verfügung. Sie werden sehen, dass die neue Energie in eine andere, lösungsorientierte Richtung zeigt. 

Marco Breitenstein
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