Medienkonsum bei Kinder und Jugendlichen

Das internationale für das Jugend- und Bildungsfernehen hat mehrere Erhebungen und Studien ausgewertet und liefert interessante, aktuelle Grunddaten zum Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen. Das Alter der befragten Personen belief sich zwischen 12 und 19 Jahre. Die folgenden Daten beziehen sich auf 1200 im Jahr 2019 befragte Jugendliche.

Erwartungsgemäß sind 96 % der weiblichen Jugendlichen und 94 % der männlichen Jugendlichen mit einem Handy bzw. Smartphone ausgestattet. Zugang zu uneingeschränktem WLAN haben 85 % der Mädchen und 88 % der Jungen. Über einen Laptop verfügen 61 % der Mädchen und 70 % der Jungen. Stand-PC’s sind bei Mädchen nicht sonderlich hoch im Kurs, nur 12 % besitzen einen, während 44 % der Jungen einen Stand-PC haben. Ein Tablet nutzen ungefähr ein Viertel der befragten Jugendlichen, Mädchen (28 %) ein wenig häufiger als Jungen (22 %). Einen eigenen Fernseher besitzt fast die Hälfte der Mädchen (47%) und ein wenig mehr als die Hälfte der Jungen (54%).

Internet, Smartphonenutzung und Musik hören sind die drei meist genannten Medien für tägliche Nutzung. Hier liegen Mädchen und Jungen praktisch gleichauf. Bei Jungen werden auch Online-Videos und digitale Spiele häufig genannt. Das Fernsehen wird von 78 % der Mädchen und 74 % der Jungen genannt. Video-Streaming-Dienste werden ein wenig häufiger von Mädchen genutzt (60%) als von Jungen. Zum Tablet greifen täglich 23 % der Mädchen und 22 % der Jungen.

Kinder / Jugendliche ab 12 verfügen über (Anteile in %):

Jugendliche konsumieren weniger Medien als der Bevölkerungsdurchschnitt

Aus 2018 gibt es eine Studie, welche den täglichen audiovisuellen Medienkonsum der Jugendlichen dem der Gesamtbevölkerung gegenüberstellt. Die Gesamtbevölkerung sieht laut dieser Befragung täglich 179 Minuten fern, bei Jugendlichen sind es 101 Minuten. Dem Radio hört die Gesamtbevölkerung täglich 181 Minuten zu, bei den Jugendlichen sind es 88 Minuten. Mit Tonträgern aller Art beschäftigt sich die Gesamtbevölkerung täglich 19 Minuten, bei Jugendlichen sind es 51 Minuten. Der gesamte audiovisuelle Medienkonsum inklusive PC-Nutzung beläuft sich bei der Gesamtbevölkerung auf 449 Minuten täglich und bei Jugendlichen auf 341 Minuten. Mit diesen Daten ist belegt, dass Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren im Schnitt einen geringeren Medienkonsum haben als der Durchschnitt aller Bundesbürger.

Medienkonsum im Vergleich (Minuten / Tag):

Informationen und Nachrichten

Wenn es darum geht, wo sich Jugendliche über politisches Geschehen informieren, stehen bei 69 % persönliche Gespräche an erster Stelle. Knapp dahinter folgen mit 67 % Nachrichten aus dem Internet, bei 58 % ist es das Fernsehen. Soziale Medien wie Instagram, Facebook oder YouTube spielen bei rund 30 % der Befragten eine Rolle, wenn es um Politik geht.

Sehr differenziert lauten die Antworten, wenn es darum geht, wie vertrauenswürdig Nachrichtenangebote sind. Für sehr vertrauenswürdig werden soziale Medien nur von einem geringen Prozentsatz eingestuft (7 % YouTube, 4 % Facebook, 4 % Twitter). Großen überregionalen Tageszeitungen, sowie den ARD/ZDF-Fernsehnachrichten, wird deutlich mehr Vertrauen geschenkt (28 % bzw. 39 %).

2019 wurden 2.149 Personen von 14 bis 24 Jahren befragt, wie oft sie im Netz auf Fake News stossen. Während 12 % angaben, täglich Fake News zu entdecken, waren es bei 30 % einmal wöchentlich, während 15 % noch nie Fake News identifiziert haben.

Social Media gehört heute mit dazu

Beim Thema Fernsehen wurde 2019 der Lieblingssender der Jugendlichen ermittelt, welcher mit großer Führung (28 %) Pro 7 lautet. Platz 2 geht mit 10 % an RTL, den dritten Platz macht die ARD mit 8 %. Die Lieblingsgenres der Mädchen beim Fernsehen sind Castingshows, Soaps und Sitcoms. Jungen lieben Sitcoms, Cartoons und Krimis.

Wenn sich Jugendliche mit YouTube beschäftigen, so werden hauptsächlich Musikvideos/Konzerte, lustige Videos (Streiche, Parodien etc.) und Filmtrailer konsumiert. YouTube gehört für 63 % der Jugendlichen auch zum beliebtesten Angebot im Internet, gefolgt von WhatsApp und Instagram. 61 % gaben an, am wenigsten auf WhatsApp verzichten zu können. Soziale Netzwerke werden am häufigsten genutzt, um mit der Familie in Kontakt zu bleiben, um zu wissen, was Freunde machen und Promis zu folgen.

Ein Viertel der befragten Personen gab auch zu, im Internet oftmals zu viel Zeit zu verschwenden und 13 % wünschen sich weniger Online-Aktivitäten für die Zukunft. Nur 3 % fühlen sich wirklich genervt vom Internet.

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